Hanjo
von Toshio Hosokawa
2024, M*Halle, Mecklenburgisches Staatstheater, Schwerin
© Silke Winkler
"Regisseurin Judith Lebiez gelingt es, aus Toshio Hosokawas 2004 uraufgeführter Oper "Hanjo" ein Spiel zwischen der Gefangenheit in einer streng gefassten Innenschau und der Öffnung nach außen zu entwickeln, das ob der feinen Zeichnung der Charaktere das Publikum immer mehr in seinen Bann zieht. (...) Und eben dieses Warten, dieses Er-Warten gelingt es (ihr) derart faszinierend zu inszenieren, dass Lebiez dieses Kammerspiel in sechs Szenen einerseits komplett der Welt entrückt, andererseits durch die Personenführung hautnah nachempfindbar werden lässt."
Nordkurier, 11.2024
"Judith Lebiez (...) wählte mit der japanischen Oper „Hanjo“ ein ungewöhnliches Stück. Dem gut besuchten Haus bot sie zur Premiere ein minimalistisches und subtiles Opernerlebnis. Dabei verbindet sie Musik, Bühnenbild und Interaktion der Darsteller*innen zu einer Meditation über Identität, Liebe und Sehnsucht mit einer ganz eigenen Ästhetik und Symbolik. (...) Ideal gewählt ist der Spielort der M*Halle, einer ehemaligen Druckerei in Schwerin. Diese hat sich bereits mit experimentellen und intensiven Inszenierungen einen Namen gemacht. Hosokawas Erforschung psychologischer Extremzustände wie Obsession, Verlust und Verzweiflung findet so in einem atypischen und intimen Raum statt. (...) Der lang anhaltende Applaus zur Premiere verdeutlicht, dass das Schweriner Opernpublikum offen ist für ungewöhnliches Terrain und andere Klänge."
Kulturkompass, 12.2024
Cast: Anna Cavaliero, Hanna Larissa Naujoks, Martin Gerke
Set and costumes: Petra Schnakenberg
Light: Christophe Forey